Beschluss: zur Kenntnis genommen

Aus der Verwaltung wird folgendes berichtet:

 

  • Medienmitteilung:

Kommunale Wärmeplanung durch den Markt Manching beantragt

Um auf die Erfordernisse der Energiewende angemessen und zukunftsweisend zu reagieren beantragte der Markt Manching bereits im März 2023 die freiwillige Förderung für die kommunale Wärmeplanung beim Bundesministerium für Wirtschaft und Umwelt. Am 01.08.2023 ging der positive Zuwendungsbescheid beim Markt Manching ein. Die Zuwendung des Bundes ermöglicht aufgrund der freiwilligen Antragstellung eine Kostenerstattung von 90 Prozent der Gesamtplanungskosten.

 

  • Aufgrund des Fachkräftemangels und der Tatsache, dass in der Kläranlage sowie im Wasserwerk ein Mitarbeiter in den Ruhestand gehen wird, wurde in der Verwaltung entschieden, drei zusätzliche Stellen für Auszubildende auszuschreiben. Es soll für die IT, das Wasserwerk und die Kläranlage ein Mitarbeiter ausgebildet werden.

 

  • Medienmitteilung:

Keine Frage der Notwendigkeit:

2. Paarbrücke in Manching verhindert im Ernstfall unnötig lange Wege für
Feuerwehr und Rettungsdienst

 

Der Bau einer zweiten Brücke über die Paar im Ortskern von Manching ist beschlossene Sache. Der Gemeinderat hat in der öffentlichen Sitzung vom 27. April 2023 mit 18 dafür und 4 Gegenstimmen für die europaweite Ausschreibung der Brückenplanung gestimmt und hat diese Planungsleistungen in der Sitzung vom 20. Juli 2023 mit großer Mehrheit rechtsverbindlich beauftragt.

 

Die Brücke soll als Verlängerung Schulstraße / Paarstraße über den Fluss zur Niederfelder Straße gebaut werden.

 

Aus aktuellem Anlass möchte die Verwaltung die sachlichen Fakten für die Notwendigkeit der 2. Paarbrücke aufzeigen.

 

Der Neubau einer zweiten Brücke über die Paar war bereits im Jahr 2009 ein Thema im Gemeinderat. Zuvor hatte eine Machbarkeitsstudie gezeigt, dass eine Brücke an der vorgesehenen Stelle machbar ist. Das dazu in Auftrag gegebene Verkehrsgutachten hat zudem ein für die Anlieger zumutbares Verkehrsaufkommen bescheinigt. Aus dieser Kenntnis heraus hat der Gemeinderat bereits damals den Kauf des Grundstücks westlich der Paar beschlossen. Auf dem nicht benötigten Teil dieses Grundstückes wurde das heutige Trachtenheim errichtet. Das Projekt Brücke wurde jedoch vorerst nicht weiterverfolgt. Im Zuge der Arbeiten zu den Hochwasserschutzmaßnahmen wurde im Jahr 2020 die Thematik wieder aktuell. Grund war, dass der 115 Meter weiter nördlich bestehende Stahlbetonsteg in der Paarstraße durch einen Neubau ersetzt werden muss. Grund dafür ist, dass ein Steg aufgrund der bekannten Maximalpegel des Hochwassers der Paar und durch einen Klimafaktor ca. 70 cm höher gebaut werden muss. Das vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt beauftrage Ingenieur-Büro hat zwei Planungen erstellt, jedoch keine akzeptable Lösung finden können, wie durch die beengte Situation an der Paarstraße ein barrierefreier Zugang zum Steg gebaut werden kann. Ein Bau würde ausladende Rampen und Treppenanlagen erfordern, die aber keinen Platz haben, ohne dass der Flussquerschnitt verengt werden muss. Selbst ein Aufzug sei nur schwer darstellbar. Hinzu kommt, dass Gemeinden in Bayern sich gegenüber dem Freistaat verpflichten, den Unterhalt der Hochwasserschutzmaßnahmen für 100 Jahre zu übernehmen. Bei einem Aufzug wäre das ein hoher ständiger Kostenfaktor.

 

Die zweite Brücke bringt vor allem für die Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde Sicherheit bei der Notfallversorgung. In Manching gibt es mit der Brücke auf der Ingolstädter Straße aktuell nur einen Weg für Fahrzeuge über die Paar. Im Falle einer Störung oder Sperrung müssen sie über die B16 oder über die PAF-34 im Norden ausweichen. Dies bedeutet einen erheblichen zeitlichen Aufwand. Auch Feuerwehr und Rettungsdienst können im Falle einer Sperrung die Paar nicht innerorts überqueren und verlieren wertvolle Zeit. Ein großer Teil der Rettungsfahrzeugeinsätze für alle Manchinger Bürgerinnen und Bürger kommt vom Airbus-Werk und somit von östlicher Seite der Paar. Im Falle eines zum Beispiel Herzinfarktes oder eines Schlaganfalles auf der Westseite der Paar zählt jede Minute. Auch die Manchinger Feuerwehr in der Geisenfelder Straße befindet sich östlich der Paar.

 

Weiter führen unter der Brücke die Hauptwasserleitung, Hauptgasleitung und weitere Versorgungsleitungen entlang. Im Laufe der Jahre stehen regelmäßige Wartungen an, die ebenfalls eine Sperrung mit sich bringen. Dies sind alles Situationen, die durch eine weitere Paarbrücke entspannt werden.

 

Die zweite Paarbrücke soll ganzjährig für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen (außer Rettungsfahrzeuge) eine Beschränkung erhalten und wird nur an wenigen Tagen aufgrund der Notwenigkeit von Sperrungen der Hauptpaarbrücke für den kompletten Verkehr geöffnet. Dies betrifft zum Beispiel die Veranstaltung „Verkaufsoffener Sonntag“ des Gewerbeverbandes, den Faschingsumzug oder andere Veranstaltungen an jährlich maximal 5 bis 10 Tagen im Durchschnitt.

 

Durch den Neubau der Brücke muss die Einmündung der Paarstraße in die Schulstraße vom Niveau her leicht angehoben werden. Die ca. 70 cm Unterschied zur aktuellen Höhe ergeben sich durch das Hochwasserhöhenniveau und einen einzurechnenden Puffer, falls der Wasserpegel noch weiter steigt.

 

Der Ausgleich lässt sich durch das neu erworbene Grundstück in der Kurve Paarstraße schaffen, da hier eine Grün- bzw. Parkanlage und Parklätze für Besucher der Seniorenanlage entstehen sollen. Die leichte Erhöhung wird in der Fotomontage durch den Schatten an der Mauer auf der linken Straßenseite deutlich.

 

Das Brückenplanungsbüro rechnet mit Baukosten in Höhe von 2 Millionen Euro. Das Wasserwirtschaftsamt würde seinen Anteil (50 %), den es für einen neuen Steg (Paarstraße), der ca. 600.000 Euro kosten würde, mit in den Bau der zweiten Paarbrücke stecken.

 

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Standort der neuen Brücke nicht der optimale Standort ist, es aber seit Jahrzehnten auch keine bessere Alternative gibt. Übrigens wurde eine Umgehungsstraße von der Bahnhofstraße, über das Gelände des heutigen Bauhofs südlich der Kläranlage über die Paar und dem ehemaligen Quick Mix-Gelände bis zur Niederfelder Straße, bereits 1973 geplant. Allerdings wurde der Plan nicht umgesetzt und kann heute wegen verbauten Flächen nicht mehr umgesetzt werden.